DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam zeigt im Sommer 2023 in der Ausstellung WERK STATT SAMMLUNG eine Auswahl von Werken der Sammlung Hasso Plattner aus der Zeit nach 1945 und lädt zugleich den Künstler Wilhelm Klotzek (geb. 1980, Ost-Berlin) ein, punktuell mit seinen eigenen Kunstwerken mit den Arbeiten zu interagieren.
Der Mäzen Hasso Plattner sammelt Malerei u. a. mit einem Schwerpunkt auf Kunst aus der ehemaligen DDR und zeigte seine Bestände erstmalig im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam im Jahr 2012. Nachdem einzelne Gemälde in der Gruppenausstellung Hinter der Maske 2017/18 im Museum Barberini ausgestellt wurden, präsentiert DAS MINSK nun erstmalig Teile dieser Sammlungsbestände in einem Bau der Ostmoderne. In den drei Ausstellungskapiteln »Das Gerahmte«, »Das Gemeine« und »Das Gemachte« sind Werke von u. a. Gudrun Brüne, Hartwig Ebersbach, Ulrich Hachulla, Bernhard Heisig, Peter Herrmann, Martin Kippenberger, Wolfgang Mattheuer, Harald Metzkes, Stefan Plenkers, Willi Sitte, Erika Stürmer-Alex, Christian Thoelke, Rosemarie Trockel, Werner Tübke und Ruth Wolf-Rehfeldt zu sehen.
Die Ausstellung WERK STATT SAMMLUNG ist eine Einladung an die Öffentlichkeit, sich mit diesen Kunstwerken auseinanderzusetzen. Auch der Künstler Wilhelm Klotzek kommt dieser Einladung nach. Als scharfer Beobachter hinterfragt er unvoreingenommen in seinen Installationen Kunstbuchhandlung (II) (2022) und Das architektonische Trio (2012-16) den Kunstkanon und den Kunstbetrieb sowie den Umgang mit DDR-Architektur. Speziell für die Ausstellung hat Klotzek Buchcover imaginierter Publikationen entworfen, mit denen er sich direkt auf Werke der Sammlung bezieht.
WERK STATT SAMMLUNG stellt die einzelnen Kunstwerke in den Mittelpunkt. Werkstatt wird hier gleichgesetzt mit Sammlung, denn eine Sammlung bleibt Werkstatt, solange gesammelt wird. Was bedeutet es, als Ausstellungshaus mit einer Sammlung zu arbeiten? Um den Kernaufgaben von Museen, dem Sammeln, Bewahren, Ausstellen, aber auch Forschen und Vermitteln, gerecht zu werden, wird die Hälfte der Ausstellungsfläche in eine Werkstatt verwandelt. Sie bietet Raum für Begegnungen, Gespräche und Workshops, für eine kreative Auseinandersetzung mit der Kunst und zugleich für die Präsentation der entstandenen Ergebnisse. Bereits zur Eröffnung werden Collagen zu sehen sein, die von 83 Schüler:innen der Gesamtschule Am Schilfhof am Schlaatz in einem Workshop mit Wilhelm Klotzek und Paola Malavassi gestaltet wurden.
Weitere Protagonist:innen nutzen die Werkstatt, um gemeinsam mit dem Publikum eigene Perspektiven auf die Kunst aus der DDR und auf die gezeigten Arbeiten zu formulieren. Aljoscha Begrich, Mitbegründer und Teil der künstlerischen Leitung des Festivals Osten in Bitterfeld-Wolfen, hat dazu u. a. Aron Boks, Hermann Heisig, Martin Maleschka, Henrike Naumann, Christian Thoelke, Stefan Wartenberg und Anna Zett eingeladen. Perspektiven aus der aktuellen Forschung finden ihren Raum in der OFFENEN WERKSTATT mit Kristian Handberg PhD (University of Copenhagen), Dr. Elke Neumann, Dr. Annabel Ruckdeschel (Universität Gießen) sowie Prof. Dr. Kerstin Schankweiler (Technische Universität Dresden).
Als Teil des fortlaufenden Sammlungsformats WECHSELSPIEL im Kabinett des MINSK stehen sich parallel zur Ausstellung WERK STATT SAMMLUNG ein gemaltes Selbstbildnis der aus Brandenburg stammenden Künstlerin Erika Stürmer-Alex (geb. 1938 Wriezen, lebt in Lietzen) und ein sogenanntes Rasterwerk des surinamisch-niederländischen Künstlers Remy Jungerman (geb. 1959 Moengo, Suriname, lebt in Amsterdam) gegenüber.
Die Ausstellung wird von Paola Malavassi kuratiert.
Die Innengestaltung der WERKSTATT wurde von dem Künstler Wilhelm Klotzek konzipiert.
03.06. - 20.08.2023
Kunsthaus DAS MINSK Potsdam
Max-Planck-Str.17, 14473 Potsdam